Jaaaaa- jetzt ganz am Anfang, bevor ich mir Schelte einfange: das hier ist natürlich kein selbst destillierter Gin! Nein, damit wollen wir hier gar nicht anfangen, dafür gibt es andere Spezialisten. Zum Beispiel mag ich persönlich gerne den Rossgoschen Sommer, der hier bei mir direkt um die Ecke hergestellt wird. (das ist keine Werbung, ich bekomme dafür keine Vergütung. Die Jungs von Rossgoschen wissen noch nicht mal dass ich das hier schreibe…).
Aber dennoch wollte ich mich daran mal versuchen, einen aromatisierten Schnaps herzustellen, den man eventuell an der Stelle von echtem Gin in einen Gin-Tonic verwandeln könnte. Und nachdem wir das hier schon ausgiebig getestet haben, kann ich sagen: dieser Gin hier (nennen wir ihn einfach mal so…) hat diesen Test bestanden! Mit einem Zweig Rosmarin, ein wenig Orangenschale dekoriert, auf dicke Eiswürfel gegossen und mit indian tonic wurde er verfeinert. So hatten wir einen ganz feinen Drink vor uns, der sich durchaus behaupten konnte!
Versucht euch doch gerne mal an meinem Rezept. Wenn euch einer der Geschmäcker zu sehr oder zu wenig herausschmeckt, könnt Ihr bei der nächsten Runde mit dieser Zutat “spielen” und feinjustieren. Lasst die Zitronenschale weg, gebt mehr Koriander dazu. Oder vielleicht variiert die Anzahl der Rosmarinzweige- ganz wie es euch gefällt!
Ich habe hier als Grundzutat einen Vodka ausgewählt. Soweit ich mich bisher belesen habe, ist auch ein Korn oder Doppelkorn geeignet- eben alles, was relativ neutral als Alkohol daherkommt und nicht zu viel Eigengeschmack mitbringt. Meine Basis war ein recht günstiger Alkohol. Wahrscheinlich kann auch die Qualität des Vodka beeinflussen, wie der Endgeschmack dann sein wird. Ich bin so sehr gespannt, was Ihr ausprobiert- berichtet doch hier gerne mal!
Ach ja- falls Ihr an weiteren Cocktails interessiert seid, schaut doch mal diesen Thymian Gin an- der ist auch mega lecker!
Gin selbstgemacht
Zutaten
- 700 ml Vodka
- 4-5 gehäufte EL Wacholderbeeren
- Schale von 1 Bio Zitrone
- Schale von 1 Bio Orange
- 5 Kapseln Kardamom
- 3 Zweige frischer Rosmarin
- 2 Lorbeerblätter
- 1 TL Koriandersamen
Anleitungen
- Vodka in eine saubere Flasche füllen, die etwas mehr Fassungsvermögen hat (ab besten 750-800ml). Nun die Wacholderbeeren zugeben und verschließen. Drei Tage so an einem warmen Ort stehen lassen. (ideal ist die Fensterbank über der Heizung)
- Nun die Orange und Zitrone warm abwaschen und die Schale ganz dünn abschneiden (dazu am besten nichts von der weissen Innenschale dran lassen).
- Die Kardamom Kapsel etwas andrücken. Und die Rosmarinzweige abwaschen, trocknen und zwischen den flachen Handflächen “anklatschen”, damit die ätherischen Öle freigesetzt werden.
- Nun alle diese Zutaten mit in die Flasche geben. Wieder an den warmen Ort zurückstellen und gerne täglich einmal umdrehen, sodass die Aromen sich gut ausbreiten können. Viert weitere Tage ziehen lassen.
- Nach einer Woche insgesamt abseihen durch ein feines Sieb. Kühl und dunkel lagern.
Du möchtest immer eine Nachricht erhalten, wenn im Glasgeflüster ein neuer Blogpost online geht?
Dann trag dich hier ein und abonniere so den Glasgeflüster Newsletter!
Sabrina
Ich will ja keine der kleinen Gin Manufakturen die es jetzt überall gibt (zum Glück!) schlecht machen, aber das ist genau das selbe was die auch machen 🙂 Wir haben bei uns in der Gegend schon ein paar besichtigt und die wenigsten machen ihren neutralen Ausgangsalkohol selbst.
Grüße, Sabrina
Glasgeflüster
Hallo liebe Sabrina,
oh das war mir in der Form so gar nicht bewusst! Danke für die Aufklärung!
LIebe Grüße
Britta
Christopher Seidel
Super geschriebener und informativer Artikel :-). In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen
Stefan
Liebe Britta,
hier schreibt Stefan vom Rossgoschen Gin! 🙂 Ein treuer Leser von deinem Blog hat uns auf deinen wunderbaren Artikel aufmerksam gemacht. Wir freuen uns riesig, dass wir einer deiner Lieblings-Gins sind, sobald sich die Lage wieder etwas entspannt hat komm uns gerne mal besuchen!
Zu dem Neutral-Alkohol, den du verwendest, würde ich dir raten darauf zu achten, auf welcher Basis der Vodka hergestellt ist. Üblicherweise wird ein Getreide wie Roggen, Weizen, Gerste oder Mais verwendet, aber auch Kartoffeln und Melasse kommen zum Einsatz, die alle unterschiedlich schmecken (mal maskulin, herb, feminin, etc.) sodass es sich auch auf dein Endresultat stark auswirken kann.
Frohes (Aus-) Probieren & bis hoffentlich bald mal!
Stefan
Britta
Hallo lieber Stefan,
Ich komm euch ganz bestimmt mal besuchen! Es ist für mich quasi ein kleiner Spaziergang zu euch!
Und tausend Dank für all die tollen Hinweise zum Ausgangsalkohol- super interessant!
Danke!
Liebe Grüsse
Britta