Ihr wisst, dass ich mich immer mehr mit dem Thema Fermentieren beschäftige. Kimchi, Sauerkraut, herbstliches Gemüse– all diese Dinge habe ich schon fermentiert und sie haben Einzug in unsere regelmäßige Ernährung gehalten. Auch wenn die Geschmacksknospen anfangs ein wenig Eingewöhnungsschwierigkeiten hatten, so haben wir inzwischen ein ganz gutes Gefühl dafür, wann der richtige Grad der Fermentation erreicht ist und die Sachen so richtig lecker sind.

Und darum habe ich dieses Jahr mal wieder ein wenig rumexperimentiert. Neben Salzgurken (fermentiert), die ich euch aber dieses Jahr wohl nicht mehr posten werde, weil es einfach schon etwas spät für die Gurkensaison ist, habe ich mich auch mal wieder an eine Variation des Sauerkraut gewagt. Hier habe ich nun Weiss- und Rotkohl gemeinsam fermentiert, sodass eine tolle lila Farbe dabei herausgekommen ist. Lila Kraut eben.

Ich möchte behaupten, dass dies mal wieder ein ideales Einsteiger Rezept ist. Wenn ihr zwei Dinge beachtet, dürfte hier nichts schief gehen:
- das komplette Kraut sollte unter der Flüssigkeit liegen, weil sonst die Gefahr des Schimmelns besteht
- immer den richtigen Salzgehalt berechnen- so fermentiert alles und verdirbt nicht

…klingt das einfach? Ist es auch. Dieses lila Kraut könnt Ihr ausprobieren, ob Ihr nun schon erfahrene Fermentierer seid (und mit Sicherheit auch mir noch was beibringen könnt) oder blutige Anfänger. Also traut euch- nicht zu zurückhaltend sein!

Wenn ihr euch etwas eingehender mit dem Thema Fermente beschäftigen möchtet, empfehle ich euch, unbedingt mal bei der lieben Syl vorbeizuschauen. Sie hateiniges an Rezepten, Tipps und HInweisen auf ihrem Blog, bietet aber auch tolle Workshops und Webinare zu dem Thema an! Ich habe selber mal an einem Workshop teilgenommen und kann versichern, da steckt geballtes Wissen in dieser kleinen, lustigen und mega sympathischen Frau!

lila Kraut
Zutaten
- 350 g Weisskohl ca 1/2 kleiner Kopf
- 430 g Blaukraut/Rotkohl ca 1/2 großer Kopf + 1 Blatt extra
- 220 g Fenchel ca 1/2 Knolle
- 20 g Salz
Anleitungen
- Ein Kohlblatt (egal von welcher Sorte) beiseite legen.
- Beide Kohlsorten und den Fenchel fein hobeln.
- In eine große Schüssel geben, das Salz darüber verteilen.
- Nun durchkneten, bis sich ausreichend Wasser gebildet hat.
- Ein Glas sterilisieren und abtrocknen.
- Das Kraut mitsamt der gesamten Flüssigkeit fest hineinschichten- gerne noch einmal nach unten drücken.
- Das eine Blatt oben draufgeben und so dafür sorgen, dass keine Kohl “Fussel” an die Oberfläche schwimmen.
- Darauf achten, dass auf jeden Fall alles unter der Flüssigkeit bleibt.
- Mit einem Fermentiergewicht oder einer kleinen Schüssel (o.ä.) beschweren. Nun den Deckel aufsetzen und so anschrauben, dass noch Luft entweichen kann.
- Das Glas in eine Schüssel stellen (da in den nächsten Tagen Flüssigkeit entweichen kann!) und bei Zimmertemperatur aber ohne direkte Sonneneinstrahlung hinstellen.
- Nun so lange fermentieren lassen, wie sich noch Schaum (Blasen) zeigen und es überläuft.
- Wenn diese Tätigkeit beendet ist (wahrscheinlich so zwischen dem 4. und 6. Tag), Glas noch einmal abwischen und etwas kühler lagern. Ich habe es in den Kühlschrank gegeben, es könnte aber auch in einem kühlen Keller untergrbracht werden.
- Ab jetzt kann man das Kraut schon verzehren. Es wird jedoch leckerer, je länger es ziehen darf.
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