Habt Ihr schon mal so eine Speise gehabt, die Ihr noch niemals probiert habt, aber sie dennoch immer mal gerne machen wolltet? Mir geht es mit einigen Dingen so, aber vor allem Kimchi stand schon seit Ewigkeiten auf meiner „möchte ich so gerne mal machen“ Liste.
Ich habe mir einen Kurs gewünscht und auch bekommen (habe aber leider bei diesem Anbieter seit dem keinen passenden Termin gefunden und bin schon ganz geknickt).
Ich habe es mir schon in diversen Kochbüchern markiert zum Nachahmen.

Dennoch hat es Kimchi niemals in unseren Kühlschrank geschafft. So schade!
Aber jetzt sollte sich all dies ändern.
Wer mir auf Instagram zuschaut, weiß dass ich eine ganze Zeit lang flach gelegen habe. Ich war krank und konnte somit leider die ganzen Brückentage gar nicht richtig genießen…
Das einzige, was ich an diesen Tagen geschafft habe, war den Fernseher oder das iPad anzustellen und mich berieseln zu lassen. Ich habe mich durch sämtliche Food Kanäle gezappt, die es so gibt. Angefangen bei den ganz alten Jamie Oliver Folgen (hach, was liebe ich ihn), über die Foodhacks von Nadya Hussein, und Eat the world, bis hin zu Youtube Kanälen wir silent cuisine, Joshua Weisman und food52. Aber vor allem hat es mir die niedliche Maangchi angetan. Wer koreanische Küche nachahmen möchte, der sollte sich ihren Kanal ansehen, sie ist einfach so authentisch, nett und witzig… Aber vor allem erklärt sie alles ganz ganz genau. Das finde ich echt super! {das war natürlich alles unbeauftrage Werbung für besagte Sendungen/Kanäle!}

Also hab ich mich dran gewagt und ich sag euch: Kimchi ist mega lecker!!!! Hier wird es wohl als regulärer Besucher im Kühlschrank einziehen!
Jetzt, nachdem Ihr euch bis hierhin durchgelesen habt, will ich aber mal für alle erklären, worum es hier geht. Kann ja sein, dass die eine oder andere von euch noch gar nichts von dieser koreanischen Speise gehört hat!

Also Kimchi ist ein scharf eingelegter und fermentierter Kohl, der in Korea wohl zu allem gegessen wird. Ich habe die Ausdrücke „morgens-mittags-abends“ gehört… Nein, mal im Ernst, traditionell wird diese säuerlich scharfe Speise als Beilage serviert- zum Reis, zur Suppe, zum Fleisch. Man kann sie aber auch ins Sushi wickeln, in Pfannkuchen mitbraten oder eine Suppe daraus zubereiten.
Die Zubereitung habe ich fast 1:1 von Maangchi übernommen, musste allerdings auf die fermentierten Garnelen verzichten, da ich diese nicht bekommen habe. Soweit wir das beurteilen können, ist es aber auch ohne ganz superfein! Alle anderen Zutaten bekommt man im Asia Laden, online bzw. auch vielleicht in der Asiaecke eures Supermarktes, wenn er gut sortiert ist.

Vom Klebreismehl hatte ich ehrlich gesagt bisher noch nie etwas gehört und muss zugeben, dass ich aufgrund der aktuellen Situation nicht durch diverse Geschäfte wandern wollte und habe daher ausnahmsweise online bestellt. Die Chiliflocken habe ich bei der Gelegenheit mitbestellt, bin aber sicher, dass diese im Asiashop ohne Probleme zu bekommen wären. Ich würde eher nicht empfehlen, diese Mischung durch normale Chiliflocken zu ersetzen, da es sich hier wohl um eine spezielle Art von Chiliflocken handelt. Ich hae online den Tipp gelesen, man sollte dann eine Mischung aus Paprikapulver und scharfen Chiliflocken verwenden, habe das aber nicht ausprobiert!
Alle diese Zutaten werde ich euch unter meinen Lieblingsprodukten in einer extra Rubrik “Kimchi” aufführen, sodass Ihr ggf. auch eine online Bestellung tätigen könnt, wenn Ihr mögt!
Ein letzter Tipp von mir noch, bevor es an die Zubereitung geht: nehmt euch etwas Zeit. Dieses Rezept hier dauert eine Weile. Der Kohl muss einsalzen, der Mehlbrei abkühlen und auch das Einstreichen der Blätter dauert etwas- bitte erwartet nicht, dass es sich hier um ein “quick and easy” Rezept handelt.
So, nun schnack ich aber nicht weiter rum und halte euch von dieser leckeren Speise ab! Es geht los mit dem Kimchi Rezept- wie versprochen:

Kimchi
Zutaten
- 2 Köpfe Chinakohl- grob 2 2kg
- 1/2 cup Salz
- 2 cup Wasser
- 2 EL Klebreismehl
- 2 EL Zucker
- 2 Knollen rund 20 Zehen Knoblauch
- 1 weiße Zwiebel
- 1 Stck Ingwer ca 2cm
- 3/4 Cup Fischsauce
- 1 1/4 cup Guchugaru koreanische scharfe Chiliflocken
- 2 Karotten
- 1 Bd Frühlingszwiebeln
- 1/2 Bund Schnittknoblauch Buchu (koreanischer Schnittlauch), oder Schnittlauch
Anleitungen
- Vom Chinakohl eventuell welke Blätter aussen abnehmen. Dann die Kohlköpfe am unteren Teil bis zur Hälfte einschneiden. Nun die beiden Hälfte in jeweils eine Hand nehmen und den Kohlkopf vorsichtig in zwei Hälften “aufreissen”. So bleiben die oberen Teile der Blätter ganz schön fransig und sehen nachher richtig hübsch aus.
- Jetzt schneidet man in der unteren Hälfte noch einmal ein, lässt aber die so entstehenden Kohlviertel noch oben zusammen. Die Kohlhälften einmal grob abwaschen, indem man das wasser durch die Schnittflächen laufen lässt. Danach nur ausschütteln- ein wenig Flüssigkeit darf ruhig zwischen den Blättern bleiben.
- Jetzt kommt das Einsalzen: Das gesamte Salz wird in die Kohlköpfe gegeben und zwar wirklich zwischen jedes einzelne Blatt gestreuselt. Das macht zwar etwas Arbeit, sorgt aber dafür, dass Ihr schlussendlich ein wirklich super knackiges Kimchi euer Eigen nennen könnt! Diese eingesalzenen Kohlhälften gebt Ihr in eine Schüssel und lasst sie zwei Stunden lang Wasser ziehen. Dabei wendet sie ca alle halbe Stunde- sodass alle Stellen gleichmäßig Feuchtigkeit ziehen.
- Gleich nach dem Einsalzen beginnt ihr mit der Kimchi Paste- hier muss nämlich eine ganze Zeit zum Abkühlen eingerechnet werden.
- Ich gebt in einen Topf das Wasser mit dem Klebreismehl und kocht es auf. Dadurch dickt es stark ein. Nun noch kurz den Zucker darin auflösen. Dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Dann die Fischsauce unterrühren. Nun Karotten schälen und in feine Streifen schneiden. Die Zwiebeln reinigen und in breite Streifen schneiden. Den Schnittlauch ebenso waschen, trocknen und in feine Ringe schneiden. Frühlingszwiebeln säubern und auch in Ringe schneiden. Der Ingwer muss gerieben werden. Wenn die Masse abgekühlt ist, gebt Ihr die restlichen Gewürze und Möhren/Schnittlauch/Zwiebeln/Frühlingszwiebeln und den Ingwer hinzu und rührt alles gut um. Probiert gerne mal- wenn es euch noch nicht scharf genug ist (hängt auch stark von der Marke und dem Schärfegrad des Chilipulvers ab), gebt noch etwas Chiliflocken nach.
- Jetzt nehmt den Chinakohl und wascht ihn ganz sauber aus. Dafür gebt ihr ihn am besten in ein Wasserbad und spült die Köpfe, indem ihr die Blätter etwas “auffächert”. Wiederholt den Vorgang dreimal, sodass wirklich kein Salz im Kohl verbleibt.
- Jetzt kommt der Zeitpunkt, die Hälften von den vorgeschnittenen Stellen her in Viertel zu “reissen”, ebenso wie wir es vorher gemacht haben.
- Jetzt nehmt euch die Paste und streicht sie mit den Händen zwischen die einzelnen Blätter der Kohlviertel. Achtet darauf, dass wirklich alle Stellen des Kohls mit der scharfen Paste eingeschmiert sind. Die Paste sollte komplett aufgebraucht werden.
- Wenn Ihr mögt, könnt Ihr schon jetzt eine Portion verdrücken. das frische Kimchi schmeckt wie eine Art scharfer Salat. Knallerlecker sage ich euch!
- Zum Schluss gebt Ihr die (übriggebliebenen…) Kohlviertel so wie sie sind in ein verschließbares Gefäss. Ich hatte eine Auflaufform vom Möbelschweden mit Klickdeckel. Es ist eigentlich egal, was es für en Gefäss ist, es sollte nur verschließbar sein, damit kein Staub oder ähliches an das Kimchi kommt. Den Kohl beim hineinschichten immer wieder herunterdrücken, sodass eventuelle kleine Luftbläschen rausgedrückt werden. In diesen könnte sich im worst case nämlich Schimmel bilden und das wollen wir ja auf keinen Fall.
- Das Behältnis wird nun verschlossen und zimmerwarm aufgestellt. 1-2 Tage sollte es nun langsam vor sich hin fermentieren. Dank des Klebreismehls tut sich relativ schnell etwas. Mach gerne mal auf udn drückt das Fermentiergut etwas herunter, sodass sich langsam der Kohl unter dem entstehenden Saft auf Tauchstation begibt. Es ist aber nicht schlimm, wenn etwas hoch steht- solang ihr es immer mal wieder unterduckert.
- Nach zwei Tagen könnt Ihr dann probieren, ob der Fermentiergrad eurem Gusto entspricht. Das Kimchi ist euch noch nicht sauer genug? Kein Problem- Ihr könnt die Fermentierzeit bis zu einer Woche ausdehnen! Ich persönlich fand es am zweiten Tag perfekt!
- Nun kommt das Behältnis in den Kühlschrank- denn so stoppt (oder verlangsamt) Ihr den Prozess udn das Kimchi kann nach und nach aufgefuttert werden. Laut Maangchi hält es sich “nahezu für immer” aber Ihr werdet sehen, dazu kommt es gar nicht!
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Kerstin
Wir waren vor 15 Jahren in Korea und was soll ich sagen Kimchii wird Morgens, Mittags und Abends gegessen.. Habe es da lieben gelernt
Jetzt werde ich dein Rezept ausprobieren.
Vielen Dank dafür.
Britta
Ohhhh wie toll! Na- da bin ich aber gespannt, was Du sagst!
Ganz liebe Grüße
Britta