Das hier ist eine ganz heikle Geschichte- habt Ihr schon mal von dem Begriff “kulturelle Aneignung” gehört? Er will einfach gesagt ausdrücken, dass wir uns nicht Rezepte aneignen sollen, die aus anderen Kulturen stammen. Und so bin ich hier auch sehr sehr skeptisch gewesen, wie ich dieses Rezept nennen soll. Denn “Danmuji” ist ja ein koreanischer Begriff und ich habe auf keinen Fall DAS Originalrezept. (selbst wenn ich es hätte, wäre es wahrscheinlich besser denen überlassen, die es in ihrer Kultur haben, dieses Rezept zu verbloggen).
Da habe ich eine Person gefragt, die dieses Dilemma in meinen Augen sehr gut lösen kann, und zwar Anna Mendel. Vor langer Zeit hat sie noch Torten gebacken, aber heute ist sie eine Autorin, Speakerin und Texterin, die sich stark für die Gleichberechtigung in der Gesellschaft und auch für die Rechte behinderter Menschen einsetzt.
Ich schätze ihre Meinung sehr und habe daher bei ihr nachgefragt. Sie sagte daraufhin, man könne doch “nach Danmuji Art” sagen, und das fand ich einen super Kompromiss! Die Suchmaschinen finden mein Rezept und dennoch erhebe ich nicht den Anspruch, es so gut zu können wie die, die es “erfunden” haben!
Ja und neben dieser “großen Sache” gab es noch ein weiteres kleines Hindernis: Ich habe nämlich dieses Rezept vor bestimmt 1,5 Jahren bereits getestet, für lecker befunden und somit getippt, ABER ICH HABE ES NICHT FOTOGRAFIERT!!!!!!!
Wann mir das aufgefallen ist? Als sich neulich eine meiner Instagram Followerinnen ein Rezept für Rettich wünschte, ich nur Radieschen Rezepte anbieten konnte und mir einfiel, dass ich doch den Danmuji jetzt superklasse verbloggen könnte…
Jupp äußerst unglücklicher Zeitpunkt, denn nun musste ich das Rezept erneut machen, fotografieren und all dieser “Schisslaweng”… Und dann fand ich mindestens eine Woche lang NIRGENDS einen Rettich!
Hatte schon das Gefühl, die Welt hätte sich gegen mich verschworen!
Aber letzten Samstag fand meine Danmuji Story endlich ein gutes Ene! Ja echt. Rettich gut, alls gut!
Und so präsentiere ich euch heute: eingelegter Rettich nach Danmuji Art!!!!
Nu fragt Ihr auch noch, was man damit machen kann? Also die Koreaner essen diesen Rettich meines Wissens nach gerne im Gimbab (koreanische Art “Sushi”) oder auch zum Barbecue.
Aber auch als Snack geht der absolut super! Egal- lasst euch was einfallen!
Ich wünsche euch viel Spass beim Nachkochen und warte auf eure Rückmeldungen 🙂
Eingelegter Rettich nach Danmuji Art
Zutaten
- 1 Rettich idealerweise ein asiatischer, es funktioniert aber auch gut mit dem europäischen
- 1 Stck Kurkuma frisch (ca 3cm)
- 350 ml Wasser
- 250 ml Reisessig
- 110 g Zucker
- 2 TL Salz
Anleitungen
- Den Radi waschen, ggf schälen (muss nicht zwingend sein) und vom Grün befreien.
- Dann den Rettich mit einem Zahnstocher oder einem Schaschlikspieß tief mehrere Male einstechen.
- Den Kurkuma schälen und in feine Streifchen schneiden.
- Beides in ein Gefäss geben (am besten ein Glasgefäß, da der Kurkuma wirklich massiv färbt und das aus einem Plastikgefäß oft nicht mehr rauszuwaschen ist.
- Dann Wasser, Essig, Zucker und Salz zusammen aufkochen, sodass sich Zucker und Salz auflösen.
- Die Flüssigkeit kochendheiß über den Rettich und den Kurkuma geben.
- Solange stehen lassen, bis sich alles lauwarm abgekühlt hat.
- Dann Gefäß verschließen (ggf. den Rettich etwas beschweren, sodass er komplett von der Flüssigkeit bedeckt ist) und mindestens eine Woche im Kühlschrank ziehen lassen.
- Ab dann kann der Rettich verzehrt werden. Er hält sich im Kühlschrank aber locker drei bis vier Wochen.
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