{Werbung- unbeauftrag, aber weil ich ein interessantes Geschäft erwähne}
Diesen Post über bunte Dillzwiebeln und auch über “less Waste” schreibe ich gerade, während ich einen leckeren Kaffe im Lo La Hannover trinke. Aber wartet- ich fange ganz vorne an:
Ich habe ganz komische Einkaufsgewohnheiten. Nie gab es bei mir einen Tag in der Woche, an dem “Großeinkauf” gemacht wurde. Ich habe eingekauft, wann mir danach war. Bedeutet, ich fahre am Discounter vorbei auf dem Weg von der Arbeit? Dann fange ich an zu überlegen, was ich denn dort schnell einkaufen könnte, um es abends zu kochen. Ach und wenn ich schon mal da bin, kaufe ich auch gleich eine Packung Salami oder ein Stück Gouda. Obwohl sie mir eigentlich nicht so gut schmecken, und ich ganz sicher weiss, dass das alles andere als umwelt- und tierfreundliche Ware ist!
Andererseits habe ich ganz oft Dinge mitgenommen, die zu nichts anderem passten, nur weil ich das Gefühl hatte, das müssten wir auch mal wieder essen. Ergebnis: drei Dosen Kichererbsen befinden sich in unserem Vorratsschrank, obwohl wir sie so gut wie nie essen!
Ausserdem ist unser gelber Sack jede Woche zum Bersten voll. BOAH, SO viel Müll!
Irgendwann war es mir dann zuviel. Und ich habe versucht, mich ein wenig mit dem Thema zu beschäftigen. Bitte denkt jetzt nicht, dass hier jetzt ein Bio-Öko-Alternativ-Gedöns-Blog wird. Ich werde niemals ein Einmachglas mit dem Müll eines Jahres in die Luft halten, dafür bin ich nicht diszipliniert genug, das gebe ich zu. Aber mir ist aufgefallen, dass man ganz viele Dinge wirklich mit ganz einfachen Mitteln ändern kann. Und in diesem Prozess befinde ich mich gerade.
Was ich geändert habe? Ich habe angefangen, Lebensmittel so wenig verpackt wie nur möglich zu kaufen. Zum Beispiel habe ich vor allem angefangen, mehr auf dem Wochenmarkt einzukaufen. Dort bekommt man fast alle Lebensmittel lose. Man kann seine eigenen Taschen und Behältnisse mitbringen. Ausserdem entscheide ich mich, wenn ich doch im Supermarkt einkaufe, für das unverpackte Gemüse. Wozu müssen Bananen in einer Plastiktüte liegen, Gurken eingeschweisst sein, und Mandarinen in einem Netz liegen? Und dann gibt es da noch die “Unverpackt” Läden. Hier in Hannover befindet sich ein Loseladen zum Beispiel. Dieser liegt direkt in der Nähe des Volleyball Trainings von meinem Sohn, sodass ich die zwei Stunden in Hannovers Südstadt wundervoll dort verbrungen kann. Ich kaufe ein, was ich wirklich brauche. Und danach trinke ich einen leckeren Kaffee und geniesse meine Quality Time (by the way- die Mitarbeiter sind alle klasse und supernett!).
Heute (nur ein paar Wochen später) stelle ich schon fest, dass sich bei mir andere Einkaufsgewohnheiten einstellen. Ich freue mich auf meinen LoLa Freitag, auf den Donnerstag, an dem ich nachmittags am Markt vorbeifahre und auch über meinen Supermarkteinkauf mit so wenig Verpackung wie möglich. Meine beiden Kerle habe ich schon angesteckt. Ein Beispiel dafür ist, dass früher Käse in Stücken bei uns grundsätzlich liegen blieb, weil es doch so viel einfacher ist, eine fertig geschnittene Scheibe aufs Brot zu legen. Heute gibt es schlicht und einfach keine Scheiben mehr, sondern nur noch Stücke. Der Käsehobel kommt endlich zum Einsatz… Und keiner mault!
Was das alles mit meinen Dillzwiebeln zu tun hat? Aaaaah, DER Übergang ist jetzt echt schwer! Aber gar nicht so weit hergeholt: ich war letztes Wochenende mal wieder auf dem Wochenmarkt, um frisches Obst und Gemüse in meine Einkaufstaschen füllen zu lassen. Und da hab ich diese süssen kleinen Zwiebelchen in verschiedenen Farben entdeckt. Die mussten einfach mit, obwohl ich so gar keine Ahnung hatte, was ich damit tun werde. Nun habe ich dann doch eine Idee gehabt: ich lege sie einfach süßsauer ein. Und hier ist es nun, mein Less Waste Rezept für euch!
Sagt mir doch bitte eins in den Kommentaren:
Versucht Ihr auch, die Welt von wenigstens ein bisschen vor dem Müll zu bewahren, der vermeidbar wäre? Wenn ja- was sind eure Maßnahmen? Und: interessiert euch das Thema? Also konkret: würdet Ihr gerne ein paar Tipps haben, oder langweilt euch das eher? Ich freue mich riesig über den Austausch mit Euch!
Nun aber erst einmal viel Spass beim Nachkochen der Zwiebelchen und viel Geduld beim Warten, bis sie durchgezogen sind!
bunte Dillzwiebeln
Zutaten
- 750 g Minizwiebeln können auch einfarbig sein
- 4 Zehen Knoblauch
- 500 ml Weißweinessig
- 500 ml Wasser
- 190 g Zucker
- 50 g Salz
- 2 Lorbeerblätter
- 2 TL gelbe Senfkörner
- 1/2 Tl braune Senfkörner
- 4 Wacholderbeeren
- 10 Pfefferkörner
- 5 geh. TL TK Dill gehackt
Anleitungen
- Zwiebeln schälen und mit einem Messserchen unten ein kleines Kreuz einritzen, damit die Flüssigkeit in die Zwiebeln gelangen kann.
- Nun die Lorbeerblätter und die Wacholderbeeren in die beiden Gläser legen.
- Alle anderen Zutaten in einen hohen Topf geben und aufkochen.
- Die Zwiebeln portionsweise jeweils fünf Minuten darin köcheln.
- Nun die Zwiebeln fest in die Gläser stecken und mit dem Sud (inklusive Gewürzen!) aufgiessen.
- Die Gläser mit Gummiringen, Deckeln udn KLemmen verschließen und bei 90°C für 40min einkochen.
- Klemmen erst abnehmen, wenn die Gläser total ausgekühlt sind.
- Die Zwiebeln sollten gute vier Wochen ziehen, bevor ihr sie probiert.
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Anne Schumann
vielen Dank für das tolle Rezept wieder. Ich habe leider in meiner Nähe keinen Bauernmarkt, wo man diese Zwiebelchen kaufen könnte. Aber ich würde sie gerne essen.
Jetzt zum Thema Müllvermeidung: Ich habe mir eben bei Amazon Baumwollnetze gekauft, Stück etwa einen Euro. Schau mal nach. Du mußt immer einzeln bestellen, sonst fallen komischerweise Versandkosten an.
Diese kleinen Netze kannst du für Gemüse-und Obsteinkauf wunderbar verwenden. Sie halten eine ganze Weile. Das finde ich wirklich eine super Idee. Eigentlich wollte ich ein Einkaufsnetz selber häkeln, aber die Wolle kostet und die Zeit, um es herzustellen. Da habe ich für einen Euro pro Netz nichts falsch gemacht.
Glasgeflüster
Hallo liebe Anne,
hach schade, das mit dem fehlenden Markt! Aber schau mal bei dem Discounter mit dem großen blauen A, die haben tatsächlich auch manchmal solche Zwiebelchen!
Das mit den Netzen finde ich eine großartige Erfindung und super geeignet um die elendigen kleinen Tütchen zu vermeinden!
Ich verwende dafüür so Säckchen, die ich mal second Hand gekauft habe, das klappt auch super!
Hab einen tollen Tag noch und liebe Grüße
Britta
Ilka
Ich bin so froh, dass du uns Dillzwiebeln im Glas zeigst statt Müll im Glas 😉 mal abgesehen davon, dass ich verpackungsarm kaufen auch besser finde. Danke für die schönen Rezepte.
Viele Grüße
Ilka
Glasgeflüster
Hahaha, liebe Ilka, das ist natürlich eine coole Aussage 🙂
Ich freue mich sehr über dein Lob! LIebste Grüße
Britta
Yvonne
Das Thema verpackungsarm kaufen passt – aus meiner Sicht – hervorragend zu deinem Blog. Den habe ich mir nämlich vor allem deswegen gemerkt, weil ich hier Ideen finde, was ich mit den Erzeugnissen meines Gartens anstellen kann. Und alles was ich selbst aus dem Garten ins Glas bringe, spart auch wieder Müll. Muss nur noch mein Garten (oder ich) produktiver werden …
Also gern mehr davon oder auch einfach nur weiter leckere Rezepte.
Glasgeflüster
Oh wie wundervoll, liebe Yvonne, darüber freue ich mich enorm. Dann werde ich das weitermachen, natürlich nur soweit, dass die Rezepte nicht zu kurz kommen, versprochen!
Ganz liebe Grüße
Britta
Andrea P.
Hallo Britta,
die verlockenden Zwiebelchen sind perfekt für den Jahreswechsel. Das schaffe ich noch, wenn ich morgen gleich loslege.Vielen Dank für das schöne Rezept.
Wir achten schon darauf, Müll zu vermeiden, wo es nur möglich ist und da wir sehr viel Gemüse aus dem eigenen Garten essen, klappt das auch schon ganz gut.
Glasgeflüster
Oh ja, die Zeitspanne passt noch ganz genau- wie super!
Und ja, das Gemüse aus dem Garten macht einem das ohne Plastik leben wirklich enorm einfacher!
undiversell
Liebe Britte, das Thema Müllvermeidung ist bei uns zu Hause auch gerade Mode. Wir haben sogar schon eine To-Do-Liste angefangen und ich überlege sogar, dazu nächstes Jahr eine eigene Kategorie auf meinem Blog anzufangen. Ich finde das Thema sehr wichtig. Aber dein Dillzwiebeln-Rezept finde ich auch wichtig, weil lecker auch ganz oben auf meiner Prioliste steht. LG Undine
Glasgeflüster
oh du bist aber ein Schatz- Undine!
So lieb gesagt und das mit deiner Kategorie auf dem Blog ist ganz wundervoll- darauf freue ich mich schon sehr!
Liebste Grüße
Britta