Ich habe euch ja schon zwei Chilisaucen präsentiert. Da war zum Beispiel die Feuerwerksauce, die man ganz toll als Grillsauce anbieten kann, oder auch die superscharfe Chilisauce aus dem letzten Jahr. Was ich aber schon immer mal machen wollte, ist eine fermentierte Chilisauce.
Dieser leiucht säuerlice Geschmack unterstreicht die scharfe Chilli echt sehr und macht das Ganze enorm interessant auf der Zunge.
Denn mein Mann liiiiiebt Sriracha Sauce- und auch Tabasco ist bei ihm immer am Start. Daher war es mir wichtig, auch eine solch fermentierte Chilisauce mal selber zu machen.
Da ich ja sowieso gerade etwas im Fermentierfieber bin (Zur Zeit steht wieder ein Glas buntes fermentiertes Gemüse von Syl im Kühlschrank und ich habe ganz leckere rote Bete mit Ingwer fermentiert- seid Ihr am Rezept interessiert?), war das gerade genau passend zu meiner Stimmung und ich habe mich endlich mal dran gewagt.
Was ich ganz besonders toll an diesem Rezept finde, ist dass wirklich NICHTS verschwendet wird. Die Sauce alleine ist schon der Kracher. Aber auch alle Beiprodukte, wie die Kerne und Schalen oder auch die Fermentierflüssigkeit lassen sich super weiter verarbeiten. Da sind wir schon wieder bei #stopfoodwaste! Lest das Rezept ganz genau durch, und Ihr habt auch gleich die Verwendung für diese “Reste!
Im Netz etwas recherchiert und schon kam heraus, dass das ganze wirklich gar nicht so schwer ist. Fermentieren geht ja fast von alleine- also traut euch auch!
Denkt nicht zuviel nach, denn Fermentieren klingt wirklich viel kompülizierter als es in echt ist. Traut euch, viel falsch machen kann man nicht!
Man braucht, wie bei allen guten Sachen- auch für diese fermentierte Chilisauce etwas Geduld, aber ansonsten benötigt man gar nicht viel. Salz, Wasser, Chilis, Honig- wie klingt das? Ich finde, es gibt gar kein Argument mehr dagegen, das auszuprobieren! Oder habt Ihr noch eins?
fermentierte Chilisauce
Zutaten
- 6 rote Chilis im Ganzen gewogen 130g
- 250 ml Wasser
- 5 g Salz
- 6 g Honig
Anleitungen
- Chilies gut waschen und abtrocknen. Dann die Stiele abschneiden ud nentsorgen.
- Chilies längshalbieren und in ein sterilisiertes Glas mit ca 350ml Fassungsvermögen geben.
- Salz und Wasser so vermengen, dass sich das Salz komplett aufgelöst hat.
- Nun über die Chillis geben. Jetzt die Chilis im Wasser mit irgendetwas beschweren. In meinem Fall passte ein kleines weißes Schälchen genau in die Öffnung des Glases. Man kann zur Not auch einen Gefrierbeutel mit Wasser füllen udn oben auf die Chilis geben.
- Das Glas lose verschließen (nicht fest zudrehen, damit Luft entweichen kann) und an einem warmen Ort 7 Tage stehen lassen. Immer wieder mal danach schauen, um sicher zu stellen, dass sich keine der Chilis doch irgendwie an die Luft gedrängelt hat, da sie sonst schimmeln könnten.
- Nach den sieben Tagen den Sud probieren- ist er euch schon aromatisch/säuerlich genug, könnt Ihr hier im Rezept weiter machen, wenn nicht, dann gebt der Fermentation noch einen, zwei oder drei Tage- je nach Geschmack!
- Ist der Säuregehalt zufriedenstellend, den Sud abgiessen (auffangen!!!) und die Chilies in ein Gefäss geben. Den Honig hinzugeben und alles mit einem Pürierstab zu Mus zerkleinern. Nun teelöffelweise so viel Fermentierflüssigkeit hinzugeben, dass die Konsistenz euren Wünschen entspricht. Bei mir waren es insgesamt zehn Teelöffel- also insgesamt 30g.
- Dabei weiter pürieren.
- Am Ende gibt man die Masse durch ein Sieb und streicht sie mit einem Löffel fest durch. Unten kommt die Sauce heraus, die man nun in ein Fläschchen füllen und im Kühlschrank aufbewahren kann.
- Die “Reste”, also Schale und Kerne, die im Sieb verbleiben, kann man ebenso weiter verwenden: einfach auf einem Backpapier in der prallen Sonne, oder im Dörrautomaten, oder auch im restwarmen Backofen trocknen. Wenn komplett knusprig und supertrocken, könnt Ihr diese “Flocken” o verwenden oder fein zu einem Chilipulver mahlen. In ein gut schließendes Gläschen geben und dunkel und trocken aufbewahren.
- Zu guter Letzt: auch die Fermentierflüssigkeit nicht entsorgen! Sie kann statt Essig in Gerichten verwendet werden, die nach “sauer udn scharf” verlangen!
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Anne S.
Hallo, liebe Britta
das MUSS ich unbedingt nachmachen. Allein die Farbe ist schon der Hammer und weil wir Scharfes sehr mögen, ist das genau unser Ding.
liebe Grüße
Werderkruemel
Wow, was für eine Farbe! Das Rezept ist direkt abgespeichert für einen ersten Fermentier-Versuch. Hoffentlich wird die Chili-Ernte diesen Sommer wieder so gut wie letztes Jahr..
Liebe Grüße und vielen Dank für das Rezept!
Britta
Hey Du liebe,
oh das freut mich mega- bin gespannt wie die Ernte und damit auch die Sauce wird! 🙂
Liebe Grüße
Britta
Daniela
Hallo,
das klingt ja super! Muss ich unbedingt probieren.
Welche Sorte Chillis eignet sich denn, damit es nicht zu scharf wird?
Und welche Waage verwendest du denn, mit der man grammgenau wiegen kann?
Ganz liebe Grüße
Daniela
Britta
Hallo liebe Daniela,
ich habe bei unserem Bio Marktstand einfach etwas gekauft, was sich “Chili” nannte. Das waren so lange rote, ohne besondere Bezeichnung (nicht habanero, nicht jalapeno…).Ich vermute, das beste ist, wenn Du beim Gemüsehändler deines Vertrauens mal nachfragst, ob er eine besonders milde Sorte hat.
Das mit der Waage ist eine gute Frage- ich werde gleich mal in meine “Produktempfehlungen” einen Link zu meinem Modell hinterlegen- das werde ich nämlich öfter gefragt! Schau gerne in ein paar Stunden mal- dann ist es drin und abrufbar!
Liebe Grüße
Britta
Suse
Huhu, klingt super. Hast du Erfahrungen was die Haltbarkeit angeht? Grüße
Glasgeflüster
Hallo liebe Suse,
danke- das freut mich riesig.
Fermentierte Lebensmittel sind nahezu ewig haltbar, solange Du nicht mit benutzten Löffeln oder ähnlichem hineingehst, in das Gefäss. Und im Kühlschrank lagern sollte man die Flasche auch.
Allerdings habe ich festgestellt, dass die Schärfe mit der Zeit milder wird, daher würde ich empfehlen, die Sauce innerhal von zwei Monaten aufzubrauchen.
Liebe Grüße
Britta
Sarah
Hallo liebe Britta,
Danke für deine tolle Rezeptidee. Ich hab es direkt nachgemacht und bin echt begeistert davon 🙂
Ich habe mich gefragt, ob man sowas auch in Kombination mit z.B Tomaten machen kann?! Sozusagen eine fermentierte scharfe Tomatensoße/Ketchup. Falls ja, muss ich da was besonderes bei beachten?
Liebe Grüße
Sarah
Glasgeflüster
Hallo liebe Sarah,
das ist ganz bestimmt einen Versuch wert! bei Syl Loves gibt es ein ganz leckeres Rezept für fermentierte Tomaten, das wäre ja dann quasi eine Kombination aus den beiden Rezepten…
Berichte mal, wenn du es ausprobiert hast!
Liebe Grüße
Britta
Sarah
Danke für deine schnelle Rückmeldung 🙂
Ich hab bei syl das Seminar zu wilden Fermente- Getränke im Spätsommer belegt und werde mit Sicherheit noch das andere Seminar belegen. Finde das Thema echt spannend. Danke für den Tipp 🙂
Du wirst von mir hören 🍀
Liebe Grüße
Sarah
Kerstin
Hi,
Ich habe vor eini paar Tqgen diese wunderbare sauce hergestellt. Schmeckt toll!
Aber, heute habe uch das Gläschen geöffnet (kühlschrank). Und es hat gezischt und gedampft…kann es sein, dass sie gärt? Oder was habe ich falsch gemacht?
Liebe Grüße Kerstin
Britta
Liebe Kerstin,
Oh das kann ich mir schwer erklären. Ich wiederhole nochmal, ob ich alles richtig verstanden habe: du hast das Rezept bis zum Ende gemacht, dann die Flasche in den Kühlschrank gestellt, und dort eine Zeit stehen lassen? Und als Du sie dann geöffnet hast, zischte es?
Wenn ich richtig verstanden habe, würden mir folgende Fragen in den Kopf kommen: ist die Flasche sterilisiert gewesen? Oder könnten sich evtl kleinste Unreinheiten darin befunden haben?
ganz liebe Grüsse
Britta
Thomas
Hi,
eine Sache passiert mit beim Fermentieren immer wieder; dass sich Chilis am Gewicht vorbei nach oben schlawinern. Was machst du mit diesen? Abschöpfen?
Für Tipps bin ich sehr dankbar
Liebe Grüße
Thomas
Britta
Hey lieber Thomas,
ja die Chillies sind so klein, dass das ab und zu passieren kann. Wenn du es rechtzeitig merkst, dann “ducker” sie einfach wieder unter- da dürfte eigentlich nichts passieren. NUr wenn sie länger an der Luft sind, kann es dann doch passieren, dass sie Schimmel ansetzen…
Ganz liebe Grüße
Britta
Svenja
Danke für den Tipp mit dem Gefrierbeutel mit Wasser 😁.
gerade am herstellen bin gespannt, wie es aussieht in 7 Tagen.
Britta
Sehr gerne! Ich bin so gespannt, wie sie euch schmeckt!
Julia
Hallo Britta,
vielen Dank für das Rezept! Ich bin seit einigen Jahren mässig erfolgreich mit Chilis aus eigenem Anbau, und da mein Mann, so wie deiner, Tabasco auf ALLES träufelt vom Frühstücksei bis zum Käsebrot, wollte ich mich mal ans Fermentieren der Chilis wagen, denn Tabasco wird ja auch aus fermentierten Cbilis gemacht. Und es war ein voller Erfolg, muss ich sagen! Ich hab einfach die ganze Fermentierflüssigkeit sowie noch etwas Essig dazugegeben, bis es wirklich flüssig war, dann durchgesiebt, e voila. Allerdings sind meine Chilis wohl echt scharf, denn die Sosse ist höllisch, aber geschmacklich der Hammer! Die festen Bestandteile hab ich dann mit grobem Salz vermengt, das jetzt gerade in der Küche trocknet und duftet. Wird auf jeden Fall nochmals gemacht, vielleicht variiere ich dann mit etwas Knoblauch oder röste einige Cbilis vor dem Fermentieren für etwas Raucharoma… freue mich schon aufs nächste Experiment!
Liebe Grüsse, Julia
Britta
Oh liebe Julia,
Das freut mich so meeega! Danke dir für die ausführliche Erzählung, ich freu mich immer so, mal in eure Küchen „spicken“ zu können! Ganz liebe Grüsse, Britta
Reinhard
Hi,
wie sollte der Sud schmecken /riechen?
Am Dienstag sind es 7 Tage, Sud hat bereits eine leicht orange Farbe bekommen. Riecht etwas nach Essig?!
Danke und LG
Britta
Hey Reinhard,
Ja ganz genau- der Geruch wird beim Fermentieren säuerlich, fast wie Essig! Dann kannst du schon mal vorsichtig probieren! Wenn es dir schmeckt, kannst du das Fermentieren beenden!
Ganz liebe Grüsse
Britta
Reinhard
Vielen Dank Britta, da bin ich jetzt beruhigt,
Werde am Dienstag mal gaaanz vorsichtig kosten, sind 500.000SHU Chilies im Glas.
Bericht folgt!
LG, Reinhard
Hei-Wu
Ich mache auch sowas ähnliches jedes Jahr. Aber es wird eine grüne Chilisoße. Heute habe ich wieder zum Ende der Gartensaison alle die gefährlich scharfen Chilifrüchte, die nicht mehr reif werden wollen ( die Reste von Carolina Reaper, Gimritzer 7 etc. ) mit etwa der zehnfachen Menge normalem grünen Paprika vermengt und zerstampft. Dann kommen 250 g Salz dazu, etwas Zucker. Aufgefüllt auf 10 Liter Wasser, in den Gurkentoof getan, und los geht die wundervolle Gärung. Am Ende, so gegen Weinachten, wird das aufgekocht, püriert und abgeseiht. Ich gebe dann nochmal etwas Essiig und Zucker dazu. Meine Freunde lieben diese Flaschen mit den Süẞ-sauer-scharfen Aroma.
Britta
Hallo Hei-Wu,
Na das ist doch super- dann brauchst Du ja mein Rezept gar nicht mehr 😉
Hab ein wundervolles Wochenende.
Liebe Grüsse
Britta