Gestern hat mich meine Nachbarin wieder zu sich rüber gerufen in ihren Garten. Bei ihr darf ich nämlich ab und zu Dinge “abstauben”. Letztes Jahr waren es Massen an grünen Bohnen und schwarze Johannisbeeren. Dieses Jahr hatte sie eine Fülle von Schnittlauchblüten und einen riiiiiiiesen Berg an Liebstöckel. Ja genau- das ist doch das “Maggikraut”!
Erst habe ich gesagt, nein danke, ich benötige gerade keinen Liebstöckel, und ich weiß auch nicht, was ich so schnell damit anfangen soll. Gut, sie hat mich überredet! Ich habe also doch noch einen ganzen Strauß mit rüber genommen…
Als ich dann meinen Schnittlauchblütenessig angesetzt hatte (wenn ihr ihn noch nicht kennt, macht ihn unbedingt nach! Bei uns geht Salat kaum noch ohne!), habe ich mir überlegt, wie ich den Liebstöckel haltbar machen kann, ohne ihn einzukochen, oder einzufrieren!
Eine Würzpaste schien mir die allerbeste Idee um den Liebstöckel zu konservieren. Mit einem sehr hohen Salzgehalt (ungefähr wie bei meinem eingesalzenen Suppengemüse) hält es sich wirklich lang und kann toll als Würze verwendet werden. Fast wie Maggi selber!
Eigentlich kommt jetzt der peinliche Teil: unter dem fantastischen Schlagwort “Liebstöckel einsalzen” verbirgt sich nämlich ein Rezept, oder eher ein DIY mit nur zwei Zutaten!
Ihr benötigt ausschließlich Salz und den Liebstöckel. Ganz einfach!
Nach der Zubereitung habt Ihr dann eine Paste mit der ihr sparsam würzen müsst, denn sie hat es in sich. Der Name dieses Krauts kommt nicht von ungefähr! Es schmeckt durchaus ähnlich wie die Flüssigkeit, die in den 80ern wirklich ALLEM leckerstes Umami geschenkt hat (bis man herausfand, dass das evtl. doch nicht ganz so gesund ist…) Dadurch, dass viel Salz enthalten ist, solltet ihr natürlich mit zusätzlicher Würze etwas vorsichtiger sein!
Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir erzählt, ob euch das hier ein bisschen geholfen hat, oder ob meine Anleitung zum Liebstöckel einsalzen für euch ein bisschen zu einfach war!
Liebstöckel einsalzen
Zutaten
- 50 g Maggikraut Liebstöckel- ausschließlich die Blätter gewogen
- 220 g Meersalz
Anleitungen
- Vom Maggikraut die Blätter abzupfen und waschen. Gut abtrocknen (bei mir ging das super in einer Salatschleuder. Man kann sie aber auch in ein Handtuch wickeln und dieses “herumschleudern”)
- Nun grob kleinschneiden und in einen Foodprocessor (Multizerkleinerer) geben.
- mit dem Salz auffüllen. nun so lange pulsierend pürieren, bis eine homogene, grüne Masse entstanden ist, in der keine Stücke von den Blättern mehr zu sehen ist.
- Das Salz in einem sterilisierten Glas im Kühlschrank aufbewahren, so hält es sich sicher bis zu einem Jahr.
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Corinna
Hallo,
zu einfach geht gar nicht. Nicht jede(r) ist eine Küchenfee und sollte man mal in der gleichen Verlegenheit sein, dann ist das Haltbarmachen definitiv dem Wegwerfen vorzuziehen.
LG aus Italien! C.
Petra
Huhu wie lange hält das Salz? Und im Kühlschrank oder so aufbewahren
Britta
Hallo liebe Petra,
Wenn Du es im Kühlschrank aufbewahrst, dann hält es sich sicher mindestens ein dreiviertel bis ein Jahr!
Liebe Grüsse und danke für den Hinweis,
Britta
Claudia
Hallo Britta,
ich hätte da wohl doch noch 2 Fragen zu deinem tollen und einfachen Rezept.🙈
Also, nicht das du es nicht sehr gut beschrieben hast. Aber ich mach mir einfach zu viele Gedanken.🤭
Nur die Blätter? Gar kein Stiel? Oder nur die dicken nicht?
Und die zweite Frage, könnte man das Salz auch trocknen? Dann müsste es nicht in den Kühlschrank.🤔 Oder verlieren es dann Aroma?
Britta
Hey liebe Claudia,
entschuldige dass Du so lange auf meine Antwort warten musstest! Ich bin einfach nicht dazu gekommen!
Jetzt aber (und ich hoffe, es ist nicht zu spät!)
1.) doch die kleinen Stielchen kannst du getrost drin lassen! Ich habe die dicken vor allem deswegen raus gelassen, weil diese sehr viel Wasser enthalten, und somit die ganze Masse eher flüssiger werden würde…
2.) Auf jeden Fall kannst Du das tun! Ich habe das auch schon gemacht. Ich muss allerdings zugeben, dass mir persönlich Liebstöckel frisch besser schmeckt- in meinen Geschmacksknospen erzeugt er getrocknet so einen leicht “muffigen” Geschmack. Das ist aber arg Geschmackssache- funktionieren tut es auf jeden Fall!
Ganz liebe Grüße
Britta
Gitta
sind 220g salz nicht zuviel?in anderen rezepten ist von 20g und 100g liebstöckl die rede.lg.
Britta
Hallo liebe Gitta,
Für mein Rezept sind 220g nicht zu viel. Solltest du die anderen Rezepte bevorzugen, kannst du gerne die dortigen Mengenangaben verwenden!
Liebe Grüsse und ein wunderschönes Wochenende,
Britta