Ihr Lieben, ich habe schon seit Ewigkeiten ein Rezept für hausgemachtes Sauerkraut auf meinem Blog.
Um jetzt mal ganz ehrlich zu sein- damals war ich davon ganz begeistert und wir haben es total gerne aufgefuttert. Aaaaaber- mit Fermentieren hatte ich damals ansonsten noch gar nichts am Hut und so blieb es bei dem Rezept, der einen Zubereitung und der kurzzeitigen Freude daran. Ja- ich bin ehrlich!
Das mit dem Fermentieren ist ja generell nicht meine Kernkompetenz, auch wenn ich ein paar Rezepte dazu hier auf dem Blog habe. Diese (Joghurt, Salzzitronen oder auch Kimchi) mache ich total gerne, aber dabei bleibt es auch.
Seit drei Jahren jedoch mache ich mein eigenes Sauerkraut selber. Und zwar fing diese Lust darauf an, als ich bei der tollen Syl Gervais an einem Fermentierkurs teilnehmen durfte. Sie hat es mit uns gemeinsam zubereitet und uns so viel Hintergrundinfos gegeben, dass ich viel besser verstand, was da mit dem Weißkohl überhaupt passiert und warum er überhaupt so lecker sauer wird!
Seitdem ist das Sauerkraut gar nicht mehr aus meinem Vorratsschrank wegzudenken. Super gesund ist es ja auch noch dazu!
Wobei ich auch gleich dazu sagen muss: wir essen nicht solche riesen Mengen an Sauerkraut, darum käme für mich auch nicht infrage gleich so einen großen Topf anzusetzen. Ich bleibe also tatsächlich bei der Zubereitung im Glas. Und noch was: ich habe im letzten Jahr immer noch etwas übrig gehabt und dann mal etwas auspobiert. Ich habe die Reste in Weckgläsern eingekocht. Und jippieh das hat suupergut geklappt! Bitte bedenkt jedoch, dass dann natürlich all diese feinen Bakterien nicht überleben, die das Sauerkraut so gesund machen. Es ist danach immer noch so lecker (ich würde sagen, ja es schmeckt fast wie das gekaufte aus der Dose!), hat aber etwas weniger Inhaltsstoffe…
So nun fragt Ihr euch, warum ich einen zweiten Blogpost schreibe? Weil ich nach dem Kurs bei Syl und meinen ersten eigenen Erfahrungen im Fermentieren das Rezept noch ein wenig verfeinert habe und es somit nicht so gerne aufarbeiten sondern lieber neu schreiben möchte. So könnt Ihr euch entscheiden, welches Ihr am liebsten nachmachen möchtet- Ihr habt die Wahl!
Als letztes möchte ich nochmal eine kurze unbezahlte, unbeauftragte und unabgesprochene Werbung für Syl machen. Ich kann jedem nur empfehlen, an einem Kurs bei ihr teilzunehmen- ob online oder virtuell. Sie hat einfach eine so erfrischende Art, Dinge über die Natur, über vegane Ernährung oder auch das Fermentieren zu erzählen, dass man dieses neue Wissen richtig aufsaugen WILL!
By the way: die Fotos in diesen Blogpost sind mit dem Handy entstanden und schnellschnell nebenbei gemacht. Bei Gelegenheit werde ich euch ein paar etwas schönere machen. Mir war nur wichtig, möglichst schnell dieses Rezept online zu stellen, da ich auf meinem Instagram Account so oft nach dem Rezept gefragt wurde, dass ich etwas befüchtete, alle sind sauer, wenn ich mir noch mehr Zeit lasse 😉
Sauerkraut
Zutaten
- 2 kg Weißkohl 1 großer oder zwei kleine Köpfe ungefähr
- 2 g Kümmel
- 40 g Salz
- 2-4 Karotten
- 4 Zehen Knoblauch
Anleitungen
- Vom Kohl zwei Blätter beiseite legen.
- Den restlichen Kohl vierteln und in feine Streifen schneiden (am besten mit einem Hobel/Mandoline, aber mit dem Messer per Hand funktioniert das auch gut!)
- Die Karotten fein stifteln oder raspeln. Nun in einer großen Schüssel Kohl, Karottenraspeln, Salz und Kümmel verkneten. So lange fest mit den Händen durchkneten, bis ordentlich Flüssigkeit austritt und der Kohl glasig und weich ist.
- Nun den Knoblauch ganz fein hacken und ebenfalls untermengen.
- Weckgläser sterilisieren.
- Nun den Kohl ganz fest in die Gläser schichten, indem man jede Portion, die man hineingibt mit der Faust oder einem Löffel fest hineindrückt. Es sollten keine Luftblasen im Glas zu sehen/fühlen sein.
- Jetzt die entstandene Flüssigkeit in die Gläser giessen. Jeweils ein Blatt des beiseitegelegten Kohls obenauf legen und dieses so herunterdrücken, dass sich der gesamte Kohl unter der Flüssigkeit befindet. So kann nichts schimmeln.
- Nun die Gläser mit Ringen, Deckeln und Klemmen verschließen, denn so kann die sich bildende Luft entweichen und nichts kommt hinein.
- Die Gläser werden jetzt an einem zimmerwarmen Ort (bei mir in der Küche bei ca 19-20 Grad) 4-6 Tage stehen gelassen- idealerweise in einer Schüssel, für evtl. überlaufendesn Sud.
- In dieser Zeit wird sich eine Menge tun. Nach einem bis zwei Tagen bilden sich Blasen im Glas, es wird sprudeln, sogar ein wenig nach Kohl riechen. Und vor allem werden die Gläser überlaufen- dafür haben wir aber ja vorgesorgt!
- Wenn Ihr merkt, dass die Tätigkeit im Glas nachlässt, also sich kein weiterer Schaum bildet und nichts mehr ausläuft (für gewöhnlich nach 4-6 Tagen- es kann aber auch kürzer oder länger dauern), dann ist es Zeit, das Glas in eine kühlere Umgebung zu stellen. Ich ziehe die Gläser dann in den Keller um. Dort fermentiert das Kraut nun 4-5 Wochen langsamer weiter vor sich hin.
- Danach ist es verzehrfertig. Ihr könnt das Glas öffnen, das Sauerkraut roh oder gekocht essen, oder wenn Ihr mögt auch einen Teil davon in kleineren Gläsern einkochen. Dafür stellt Ihr den Einkochautomaten auf 100 Grad und kocht das Kraut für 120min ein.
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[…] ein wenig skeptisch, ob das wirklich so schmeckt wie Krautsalat, oder ob da nicht ein Abklatsch vom Sauerkraut dabei herauskommt, wenn der Salat eingekocht […]