Wie kam es zur Habanero Sauce?
Wir haben in der Nähe eine Gemeinschaftsgärtnerei namens „AckerPella“. Dort habe ich in den letzten Jahren immer meine Tomaten gekauft. Es gibt unendlich viele Variationen und ich finde es so toll, mit welcher Liebe und Hingabe dort die Pflanzen gepflegt werden. Dieses Jahr hab ich beschlossen, mal angezüchtete Pflanzen dort zu erstehen und mir mein eigenes kleines Paradies zu schaffen. Gesagt getan- es sind fünf Tomatenpflanzen und drei Chilipflanzen im Frühjahr in unserem Garten eingezogen.
Unter anderem war das auch eine Habanero dabei. Jetzt mal ganz ehrlich: welcher Teufel mich da geritten hat, ist mir noch heute schleierhaft. Ich esse gar nicht so gerne scharf und da kauf ich eine der schärfsten Chilisorten die es gibt??? Aber ich wollte einfach mal sehen, wie die sich so im Garten machen und wie sie sich züchten lassen… Das ging wirklich gut. Sie scheinen generell einfach etwas später reif zu werden, als andere (meine Cayenne hatte schon im Frühsommer zwei rote „Nasen“, bei der Habanero war es genau jetzt soweit…). Aber besondere Pflege musste ich ihr nicht angedeihen lassen. So, als dann die ersten zwei Früchtchen knallrot am Busch hingen, wurde mir etwas mulmig. Was sollte ich denn nun damit anfangen???
Wir haben jemanden in der Familie, der gerne wirklich scharf isst. Das ist mein Mann und er freut sich über alles, was so in meine Gläschen kommt und ordentlich „wumms“ hat. Ich hab ja schon einige scharfe Sachen für ihn gemacht (nenene Freunde- das hier ist und bleibt ein jugendfreier Account… Ich meine natürlich das hier, oder das hier oder auch das hier!). Aber dieses Mal, ja DIESES Mal, bei der Habanero Sauce, ist es scheinbar wie ein Sechser im Lotto- er kommt aus dem Schwärmen nicht mehr raus.
Und soll ich euch mal was sagen? Das MUSS er auch würdigen!!!! Ich wollte eigentlich nur mal sehen, wie scharf diese Habanero wirklich ist… Habe ein kleines Stück der Spitze abgeschnitten und erstmal ganz vorsichtig an meine Lippe gehalten. Nix. Vorsichtig abgebissen- ähm, schmeckte irgendwie wie rote Paprika! Auch nach dem Runterschlucken kam gar nix. Kein Nachbrenner. NIX.
Ich war so enttäuscht- echt! War schon kurz davor, das Ding in die Tonne zu kloppen (stop- ist natürlich nur ein Ausdruck- selbstverständlich hätte ich sie nicht weggeschmissen…), als ich auf die Idee kam, die Habanero in der Mitte durchzuschneiden und dort ein Streifchen abzuschneiden. Beherzt biss ich hinein, kaute und schluckte runter. Ooooooooooooooohhhhhhhhhhhh…
Mir tat den gesamten Tag noch die Lippe weh und ehrlich gesagt, hätte ich wohl doch lieber Handschuhe tragen sollen, denn sagen wir so- es war 1,5 Tage lang ein sehr „frisches“ Gefühl an beiden Händen 😉.
Gut- man lernt ja aus seinen Fehlern- das passiert mir nicht nochmal!
Ein letztes Wort würde ich gerne noch zu den Tomaten verlieren: wir haben San Marzano angebaut. Die haben ein recht festes Fruchtfleisch und einen nicht so hohen Wassergehalt. Das ist gut für diese Art von Sauce, da sie ja „ketchupartig-breiig“ sein soll. Wenn Ihr also Tomaten selber ziehen oder kaufen wollt, würde ich euch diese oder eine ähnliche Sorte ans Herz legen. Solltet Ihr Tomaten mit mehr Flüssigkeitsgehalt haben, dann müsst Ihr die Habenero Sauce wahrscheinlich etwas länger einköcheln, oder sie mit ein wenig Tomatenmark andicken… Dies nur als Hinweis.
Nun wünsche ich euch viel Spass bei diesem „hotten“ Vergnügen!
Habanero Sauce
Zutaten
- 2 Habanero Chilis geputzt gewogen 15g
- 7-8 San Marzano Tomaten geputzt gewogen 500g
- 2 Zehen Knoblauch
- 2 kleine Zwiebeln 50g
- 3 g Salz
- 30 g Zucker
- 70 g Rotweinessig ca 6 EL
Anleitungen
- Habaneros waschen, die Kerne und den Stiel entfernen und das Fruchtfleisch in ganz feine Würfelchen schneiden. Tomaten waschen und ebenso in Würfel schneiden (da sie verkochen, müssen diese nicht so fein sein).
- Knoblauch und Zwiebeln schälen und fein würfeln.
- Nun alles zusammen in einen Topf geben und blubbernd aufkochen. Dann die Hitze reduzieren und ca 20min köcheln lassen (erst mit geschlossenem Deckel, am Ende offen, damit die Flüssigkeit tw. verdampfen kann.
- Mit einem Pürierstab fein passieren. Sollte die Masse jetzt noch zu flüssig sein, kann man sie noch etwas weiter einkochen, bis sie die gewünschte Konsistenz hat.
- In sterilisierte Weckgläschen füllen (1cm Platz zum Glasrand lassen) und mit Klemmen, Deckeln und Ringen verschließen. 30min bei 90°C einkochen. Die Gläser komplett auskühlen lassen, bis man dann die Klemmen abnimmt.
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Anne S.
Was für ein unterhaltsamer Beitrag. Und die Sauce scheint ja der Hammer zu sein. Ich bin sehr gespannt.
Es sieht auf alle Fälle schon sehr, sehr gut aus
liebe Grüße
Anne
Babsi
Leider haben die Schnecken meine Chilipflanzen so befressen das keine Frucht wachsen konnte, aber ansonsten hätte ich bestimmt deine Sauce eingekocht. Vielleicht kaufe ich einfach welche….
Vielen Dank für das Rezept.
Diana
Ich komm nicht mehr aus dem Schmunzeln raus liebe Britta! Ich habe 4 San Marzano Pflanzen gesäht und angebaut – es ist zu Recht, die perfekte Soßen Tomate!
Ich bin Dir sehr dankbar für dieses Rezept – was neben der schon erprobten Chili Paste ausprobiert wird. Habanero habe ich leider nicht – aber dafür…. kicher…. min. 10-12 versch. Chilisorten. Auch ich weiß nicht, was mich dabei geritten hat, geschweige denn, wann und wie ich diese riesige Ernte verarbeiten werde.
Ein Chiliöl steht definitiv noch auf meiner Ideenliste und selbstverständlich werden wieder Jalapeno’s in Scheiben geschnitten eingekocht (für Burger, Salate, Pizza etc.)